Rassismus ist die Angst vor dem Fremden und dem Unbekannten in uns selbst, die Angst vor der eigenen Wildheit oder der eigenen anderen Denkweise. Fremde sind uns fremd, weil wir sie und ihr Leben nicht kennen, ein Leben, das anders ist als das unsere. Damit zeigt sich eigentlich nur unsere Angst vor anderen Möglichkeiten. Stell dir vor, in einem anderen Land sind auch wir Fremde, weil wir Dinge so tun, wie wir es gelernt haben und weil in diesem anderen Land genau die gleichen Dinge anders getan werden.
Es gibt also offensichtlich viele Möglichkeiten, das Gleiche anders zu tun! Und stell dir vor, wie viele Möglichkeiten es gibt, weil eigentlich jeder Mensch (auch Partner/in und Kinder), anders ist. Er ist nicht wie du, sonst wäre er ein Klon. Nein, er ist nicht nur genetisch anders, sondern auch im Denken, im Handeln, in der Familiengeschichte – in allem. Und doch liebst du ihn. Er zeigt dir die Möglichkeit, wie man Dinge anders sehen kann. Stell dir vor, alle würden das gleiche Brot backen, das gleiche Haus bauen, das gleiche Kleid tragen, wir wären Klone, Gefangene unserer eigenen Langeweile. Nichts Neues würde entstehen. Das Andere ist die Kraft der Schöpfung, die Kraft, Neues entstehen zu lassen. Und da wir alle anders sind, ist das Fremde ein kleiner, gradueller Unterschied des Andersseins. Wir haben dadurch die Möglichkeit, verschiedenste Sicht-, Handlungs- und Lebensweisen zu sehen. Stell dir vor, wir könnten alle diese Möglichkeiten wählen, auch für uns.